Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 

Einbauanleitung Federnsatz H&R 50/30 am BMW 1er E8x

Hallo zusammen,

da die Anzahl der offenen Fragen und die Unsicherheit was die Montage von Federnsätzen angeht doch recht groß ist, dachte ich, ich erstelle mal eine kleine Einbauanleitung für den H&R Federnsatz. Als konkretes Beispiel habe ich hier meinen E87 120d Bj. 2011 genommen, an dem ich den Einbau auch vollzogen habe. 

Dieser Thread soll als Anleitung für den Einbau der Federn und als Entscheidungshilfe für die richtige Tieferlegung fungieren.

Ich habe konkret den H&R Federnsatz (29187-1) verbaut. Dieser Federnsatz gibt eine Tieferlegung von 50/30 vor, bezogen auf die Höhe eines 1er Serienfahrwerks. Wer also das M-Fahrwerk verbaut hat, muss vorne wie hinten 15mm von den Angaben abziehen, da das M-Fahrwerk vorne wie hinten 15mm tiefer als das Serienfahrwerk ist. Es sei erwähnt, das die Höhe nie exakt getroffen wird, da dies vom Fahrzeuggewicht (anderer Motor, andere Ausstattung, etc...) abhängig ist.
Wenn ihr das M-Fahrwerk habt, könnt ihr diese Federn getrost mit den vorhandenen M-Dämpfern kombinieren. Das ist aber auch das absolute Maximum, welches man den M-Dämpfern zumuten sollte, von der Tieferlegung her gesehen. Wer tiefer gehen will, sollte entsprechend gekürzte Sportstoßdämpfer verwenden. Da die M-Dämpfer verstärkt und auf die "sportliche Abstimmung" ausgelegt sind, ist diese Kombination in Ordnung, was ich mit den Seriendämpfern aus verschiedenen Gründen nicht empfehlen würde. Ebenso wenn die Dämpfer schon eine ordentliche Laufleistung (80-100tkm) hinter sich haben, auch dann empfehle ich einen entsprechenden Tausch, da ein Stoßdämpfer wesentlich zur Sicherheit (Vermeidung von hüpfenden Rädern, Kontaktverbesserung zur Fahrbahn) beiträgt.

Desweiteren möchte ich darauf hinweisen, dass der Umbau zwar kein Hexenwerk ist, jedoch aber auch nur erfahrenen bzw. geübten Schraubern zu empfehlen ist! Zum einen gilt es alle gelösten Teile mit den entsprechenden Drehmomenten wieder fest zu ziehen und auch nach dem Einbau ein offenes Auge und offene Ohren (Klackergeräusche, etc...) zu haben und nach Möglichkeit alle Schrauben nach 100km nochmal zu kontrollieren.
Ihr musst euch bewusst sein, dass ihr da an den Hauptfahrwerkskomponenten schraubt und wenn diese nicht korrekt installiert sind, entsprechende Folgen zur Ursache haben können. Was da passieren kann (hohe Geschwindigkeiten auf der AB...) muss ich glaube ich nicht erwähnen. Mir ist nur wichtig, das ihr auch nach dem Schrauben auch weiter Spaß an eurem Auto und eurem Leben habt und auch an das eurer Mitverkehrsteilnehmer denkt. Also lieber nach 5min. Kräftesammeln die Schraube erneut mit entsprechendem Drehmoment anziehen anstatt zu sagen, das passt schon, ist fest. Bei den Kräften denen so ein Fahrwerk in verschiedenen Fahrsituationen ausgesetzt ist, sollte man dies nicht unterschätzen und das ist mit der bloßen Hand auch nicht abzuschätzen.
Seht diesen Hinweis bitte nur als gut gemeinten Hinweis, ich denke jeder hier wird soviel Verstand haben. Möchte nur kurz darauf eingehen, damit auch daran mal gedacht wird.
Trotz aller Belehrungen geschieht der Umbau auf eigene Gefahr, ihr haftet also alleine für euer Handeln, also macht es anständig. 

Vorweg kann ich sagen, dass sich das Fahrverhalten bei niedrigen und besonders bei hohen Geschwindigkeiten DEUTLICH verbessert hat. Mit den M-Federn war der Wagen (215/245 18" RFT) bei niedrigen Geschwindigkeiten sehr poltrig und hart, bei hohen Geschwindigkeiten war das Fahrwerk eher weich, in Kurven neutral und in ordnung.
Jetzt nach dem Einbau der H&R Federn ist dieses Poltern bei Schlaglöchern wesentlich besser geworden, weicher und geschmeidiger, aber dennoch sehr straff. Bei hohen Geschwindigkeiten liegt der Wagen nun sehr ruhig und ausgewogen, in Kurven nahezu perfekt. Der Einbau hat sich also in jedemfall gelohnt, von der Optik mal ganz zu schweigen. 
Einziges Manko bis jetzt, bei kurzen und schnell aufeinander folgenden Bodenwellen auf der AB verhärtet die Federung recht schnell und man wird ordentlich durchgeschüttelt. Es ist aber erträglich, für den Moment. 

In meinem Fall habe ich die H&R Federn für günstige 140€ über einen örtlichen BMW Händler bezogen, man bekommt sie aber regulär für 150€ auch bei eBay von diversen Händlern. Im Fall der H&R 50/30 des Typs 29187-1 existiert eine ABE, das heißt ihr könnt die Federn einbauen und braucht diese nicht beim TÜV eintragen lassen, solange ihr originale von BMW freigegebene Rad-/Reifenkombinationen fahrt. Die ABE bekommt ihr bei H&R, sofern nicht mitgeliefert, kann aber auch bei mir im Notfall angefragt werden. Habe diese im PDF-Format vorliegen.
Solltet ihr also irgendwelche Zubehörfelgen fahren oder von BMW nicht freigegebene Reifengrößen, dann tut euch den Gefallen und lasst es bei nem örtlichen TÜV oder Dekra eintragen lassen (ca. 55€). Sonst erlischt im schlimmsten Fall die Betriebserlaubnis eures Fahrzeugs vom evtl. anzuzweifelnden Versicherungsschutz im Falle eines Falles mal ganz zu schweigen. 

Zur Vorbereitung:

- Federnsatz kaufen, darauf achten das dieser wirklich explizit für euer Fahrzeug ist
- alle gelösten Schrauben bei BMW neu bestellen (meine Empfehlung, da größtenteils Dehnschrauben, teilweise Mikrokapselschrauben, da hilft auch keine Schraubensicherung bzw. nicht optimal...) - Teileliste siehe weiter unten
- Termin für Schrauberbühne machen, sofern nicht Ähnliches vorhanden (nur mit Wagenheber sehr sehr schwer der Umbau, da man sich bei 165NM an manche Schrauben schon dranhängen muss teilweise.Tut euch also das Rumgekrieche auf dem Boden nicht an - Schrauberbühne kostet etwa 10€/Std. - Umbau dauert je nachdem zwischen 5-7h)
- Termin für Achsvermessung machen (Kosten belaufen sich auf ca. 50€ beispielsweise bei der Dekra, Einstellungen für das M-Fahrwerk können gewählt werden, zwischen Einbau und Vermessung sollte mind. ein Tag und 25km vergangen sein, ruhig mal jedes Schlagloch und jede Bodenwelle mitnehmen nach dem Einbau um evtl. Geräusche ausfindig zu machen und in erster Linie, damit sich das Fahrwerk setz)
- Bei der Achsvermessung erfragen, ob evtl. direkt eine Einstellung des Lichts erfolgen kann (egal ob man Xenon oder Halogen hat...)
- Bereitstellung von entsprechendem Werkzeug, zwei Federspanner, Schlüsselkasten mit Knarre, Imbusschlüssel, 16er, 18er und 21er Schlüssel, Innentorx T40, Außentorx für das hintere Gummilager des Stoßdämpfers (weiß jetzt nicht die Größe, es war aber ne 13er Nuss glaube ich. Mein Knarrenkasten hat Nüsse mit denen man normale Maschinenschrauben sowie Außentorx mit schrauben kann), Drehmomentschlüssel, Radkreuz, Meißel, Hammer, Kabelbinder oder Draht, Schlitzschraubendreher, Zange, etc...

Liste für Teilebestellung bei BMW:

Vorne:

2x 07 14 6 963 730 – Torxschraube (Domstrebe)
2x 31 33 6 764 470 - Sechskantmutter selbstsichernd (Dämpfer im Domlager)
6x 31 31 6 769 731 - Bundmutter selbstsichernd (Domlager)
2x 33 32 6 768 884 – Sechskantbundmutter (Pendelstütze)
6x 31 10 6 755 474 - Flanschmutter mit Scheibe (Querlenker, Zugstrebe, Spurstange)
2x 33 32 6 760 346 - Sechskantschraube mit Scheibe (Schwenklager)
2x 33 32 6 760 668 - Bundmutter selbstsichernd (Schwenklager)

Hinten:

2x 33 50 6 784 003 – Sechskantmutter mit Flansch (Dämpfer)
2x 33 32 6 762 875 - Sechskantschraube mit Bund (Radträger)
2x 33 30 6 760 349 - Bundmutter selbstsichernd (Radträger)
4x 33 52 6 764 406 - Torxschraube mit Bund (Gummilager)

So, und nun zum eigentlichen Umbau:

So schaut es aus wenn der Wagen auf der Bühne ist und die Räder abmontiert sind:

vorne

Hinten

(Ja die Sättel hatten Flugrost, hab die aber im Zuge des Umbaus gleich entrostet und neutral lackiert)
Fangen wir zum aufwärmen hinten an, das geht relativ schnell und unkompliziert.

Umbau hinten:

So sieht es aus bevor wir loslegen. Schön zu sehen das Federbein und der Dämpfer...

[... Bild fehlt leider]

Als erstes habe ich den Höhenstandssensor (linke Seite der Hinterachse) vom Sturzlenker abmontiert (Position 10) und ihn nach oben hin fixiert. Seit mit dem Sensor sehr vorsichtig, die sind an ihrer Achse ziemlich empfindlich und ein neuer Sensor relativ kostspielig. Dieser Schritt entfällt bei all denjenigen die kein Xenon haben.

Nun habe ich die Schraube an Position 2 komplett losgeschraubt. Das ist die Schraube von der Kolbenstange des Dämpfers. Danach die Schrauben an Position 1 etwa 3-4 Umdrehungen herausgedreht, aber nicht ganz heraus geschraubt. Hat den Vorteil das man später nicht so asten muss um die Kolbenstange wieder in das Gummilager zu bekommen, weil man das Gummilager so etwas schräg halten kann und man nicht fummeln muss die Schrauben wieder ins Lager zu bekommen. Man kann es aber auch ganz lösen, wie man will, ich hab es mir halt leicht gemacht. 

Dann habe ich unter dem Sturzlenker (das ist das Teil wo das Gummilager drin ist an dem wir gerade geschraubt haben...) eine hydraulische Hebehilfe gestellt und den Sturzlenker damit ganz leicht angehoben, sodass man sieht das dieser der Kraft der Feder auch entgegen wirken kann. Dann Mutter an Position 3 lösen und die Schraube aus dem Radträger und Sturzlenker ziehen.

[... Bild fehlt leider]

Dann kann man die Hebehilfe vorsichtig absenken. Keine Angst, die Feder hat nun nicht mehr viel Spannung, es kann quasi nichts passieren. Sie wird eh noch relativ fest in den Gummilagern gehalten.

Wenn die Hebehilfe entfernt ist, muss man sich leicht an den Sturzlenker hängen und diesen kraftvoll aber kontrolliert nach unten ziehen. Nun kann eine zweite Person die Feder Richtung Heck entnehmen.
Wundert euch nicht das der Sturzlenker "so fest" ist und ihr relativ viel Kraft braucht um ihn nach unten zu ziehen. Er ist nirgends mehr fest, das ist nur das Lager am anderen Ende des Sturzlenkers. Deshalb kontrolliert ziehen und nur soweit wie nötig um das Lager nicht zu beschädigen.

Wenn die Feder nun raus ist, sieht das Ganze so aus:

Nun die untere und obere Federunterlage von der alten Feder entfernen und auf die Neue aufsetzen. Dabei drauf achten, dass die Windungsenden richtig in den Federunterlagen sitzen. Sollte dann so aussehen:

[... Bild fehlt leider]

Jetzt die Feder in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen, dabei ist darauf zu achten, dass die untere Federunterlage richtig herum drin sitzt. Schwer zu beschreiben, aber da gibt es ein breiteres und ein schmaleres Ende. Wie rum das rein muss, sieht man meistens im Sturzlenker, da hat das Lager einen Abdruck hinterlassen. Zum besseren Verständnis zwei Bilder weiter oben schauen, da wo die Feder ausgebaut ist. An meiner gemeinten Stelle befinden sich die roten Pfeile.
Wenn die Feder wieder eingebaut ist, mit der Hebehilfe den Sturzlenker anheben, dabei den Dämpfer in das Gummilager wieder einfädeln und soweit hochpumpen, bist man wieder die neue Schraube durch Sturzlenker und Radträger fädeln kann. Neue Mutter wieder aufschrauben, neue Torxschrauben für Gummilager und neueMutter für Dämpferkolbenstange montieren.
Zum Schluss nicht die Befestigung des Höhenstandssensors vergessen.

Die Drehmomente sind folgende:

Position 1 - Torxschraube am Gummilager - 25NM
Position 2 - Mutter an Dämpferkolbenstange - 38NM
Position 3 - Schraube und Mutter an Sturzlenker - 165NM

Wenn alles wieder eingebaut und fest ist, sollte es dann so aussehen:

Somit wären wir hinten auf der linken Seite fertig, das Selbe gilt dann auch exakt für die rechte Seite (bis auf den Höhenstandssensor, es sei denn man hat sowieso kein Xenon...). Das nun bitte mit den entsprechenden Vorgaben wiederholen...

Somit kommen wir zum Umbau nach vorne:

Zur Erinnerung, so schaut es vorne aus (linke Seite):

Als erstes habe ich am Querlenker die Klammer vom Höhenstandssensor geöffnet:

[... Bild fehlt leider]

Dazu mit einen Schlitzschraubendreher die Klammer aus der Halterung (siehe Pfeil) hebeln.

[... Bild fehlt leider]

Dann den Sensor hochbinden, damit er nicht stört oder womöglich beim arbeiten beschädigt wird:

[... Bild fehlt leider]

Als nächstes die Mutter (Position 4) von der Koppelstange (Position 5) abschrauben:

Darauf folgend habe ich zur besseren Handhabung später, die Stecker vom DSC Impulsgeber und den des Verschleißsensors aus der Spritzschutzdose genommen (ohne diese zu trennen... und wenn dann nur bei augeschalteter Zündung ziehen, um eine Ablage im Fehlerspeicher zu vermeiden).

[... Bild fehlt leider]

Dann habe ich die Schraube (Position 6) vom Schwenklager gelöst und entfernt:

(keine Sorge, das Schwenklager rutscht nicht vom Federbein, das sitzt noch bombenfest)

Als nächstes die Spurstange (Position 9) lösen, dann die Zugstrebe (Position 8 ) und den Querlenker (Position 7). Hierzu erst mit 21er Nuss lösen, dann mit T40 innen kontern und die Mutter mit 21er Schlüssel abschrauben.

[... Bild fehlt leider]

Danach sieht das Ganze so aus:

[... Bild fehlt leider]

Als nächstes in den Spalt des Schwenklagers einen Meißel treiben, bis es sich gut vom Federbein lösen lässt. Eine zweite Person dazu beauftragen die Bremsscheibe etc. gegen plötzliches herunterrutschen zu sichern, schließlich hängt diese noch mit dem Sattel am Bremsschlauch und die Kabel der Sensorik ist auch noch dran. Da der Kram ziemlich schwer ist, im Voraus Kabelbinder oder Draht bereit legen um sofort nach Abziehen vom Federbein die Scheibe etc. zu befestigen. Entsprechende Befestigungsmöglichkeiten habe ich eingekreist.

(auf dem Foto ist noch schön zu sehen, dass man hinterher bei der Montage des Federbeins auf den korrekten Sitz der Papierdichtung oben im Federbeindom achten sollte)

Wenn das Schwenklager nun runter ist, sollte das Federbein nun so freistehen wie auf dem Foto zu sehen:

[... Bild fehlt leider]

(habe mal diese kleinen Zapfen an dem Federbein auf dem Foto eingekreist. Diese verschwinden hinterher im Spalt des Schwenklagers, wo man den Meißel reingetrieben hat. Sie dienen als Zentrierung des Schwenklagers, in der Höhe dient dieses seitliche "T" als Anschlag.)

Als nächstes den Wagen auf der Bühne richtung Boden fahren, um erst die Schraube von der Domstrebe (Position 13) und dann die Schrauben vom Domlager (Position 12) abzuschrauben. Darauf achten, das der Zentrierzapfen am Domlager noch vorhanden ist (man sieht zwischen den drei Schrauben noch so einen kleinen Zapfen am Dom herausragen - etwa 1-2mm). Wenn dieser nicht vorhanden ist, aus welchem Grund auch immer, die Einbaulage des Domlagers mit einem Edding markieren, damit das Domlager exakt so wieder eingebaut wird später.

Bevor die letzte Mutter am Dom entfernt wurde, das Federbein unten von einer zweiten Person entgegen nehmen lassen. 

Federbein entfernen, sollte dann so aussehen:

[... Bild fehlt leider]

Nun das Federbein irgendwo drin fixieren, es bietet sich ein Schraubstock an. Den Schraubstock jedoch nicht zu fest zudrehen, wirklich nur ganz leicht, damit das Gehäuse des Dämpfers nicht versehentlich gequetscht wird!!!
Feder daraufhin mit den zwei Federspannern GLEICHMÄßIG spannen, IMMER auf korrekten und festen Sitz der Spanner achten. Wenn ihr euch unsicher seid, lieber umsetzen oder eine andere Art und Weise finden um die Feder gleichmäßig zu spannen. Bitte mit größter Sorgfalt arbeiten, eine solch gespannte Feder durchschlägt alles mühelos!!!
Wenn ihr die Feder so gespannt bekommen habt, das sich das Lager oben leicht und unabhängig vom Rest drehen lassen kann, dann könnt ihr euch an die Mutter an der Kolbenstange im Domlager machen. Dazu benötigt ihr eine 18er Nuss. Normalerweise gibts für diese Anwendung ein Spezialwerkzeug welches ich leider nicht hatte, habe mich deshalb eines Schlagschraubers bedient und die Mutter immer in kurzen und schnellen Intervallen abgeschraubt und habe mir somit das Trägheitsmoment der Kolbenstange zu nutze gemacht. Nicht zu lange drehen, sonst dreht die Kolbenstange mit. Ob das Folgen bzw. Auswirkungen auf die Dichtigkeit des Dämpfers hat kann ich nicht sagen, würde ich jetzt erstmal verneinen. Würde das Drehen aber trotzdem versuchen zu vermeiden. In KEINEM Fall aber mit einer Zange die Kolbenstange festhalten, damit geht der Dämpfer sicherlich den Bach runter. 
Wenn die Mutter ab ist, das Domlager enfernen, sich aber die Reihenfolge der Unterlegscheibe und des Kugellagers merken.
Feder samt Federspanner entnehmen und Feder gleichmäßig entspannen. Neue H&R Feder gleichmäßig spannen und in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen, Domlager aufsetzen, auf korrekten Sitz der Federunterlagen achten (siehe Kreise, max. 10mm Abstand, Rest setzt sich im Notfall hinterher von selbst), sodass die Feder (fast) am Anschlag ist.

Neue Mutter für Kolbenstange verwenden und bsp. mit Schlagschrauber wieder festdrehen. Ganz zum Schluss, wenn die Kolbenstange nur noch mitdreht, 18er Nuss alleine auf die Mutter setzen, mit einer großen kräftigen Zange die Nuss packen und durch die Öffnung der Nuss mit Imbusschlüssel kontern und festdrehen. (Diese Mutter mit 64NM festziehen, ohne Spezialwerkzeug ist da ein wenig Erfahrung und Gefühl gefragt wie fest das dann per "Hand" ist...)
Wenn das geschehen ist, die Feder langsam entspannen und Federspanner entfernen und dabei auf korrekten Sitz der Feder achten.

Das Ganze sollte dann so aussehen:

[... Bild fehlt leider]

(Ich habe an den Federwegsbegrenzern (Position 11) nicht geändert, was sich im Nachhinein auch als richtig herausstellte, da die Federn hart genug sind und der Wagen im Normalfall nicht auf Block geht)

So, nun das Federbein wieder einbauen und die neuen Muttern (Position 12) am Domlager mit 34NM festschrauben. Die neue Schraube an der Domstrebe (Position 13) mit 48NM festschrauben. 
Hinweis: Dran denken, sofern der Zentrierzapfen am Domlager nicht (mehr) vorhanden ist, das die mit Edding markierte Einbaulage stimmt. Auch darauf achten, das die Papierdichtung zwischen Domlager und Dom richtig sitzt.

Dann gehts wieder runter unters Auto. Nun alles in umgekehrter Reihenfolge auch hier wieder zusammen bauen.

Schwenklager wieder aufs Federbein setzen, auf Arritierung (Kreis) achten, Schraube und Mutter (Position 6) setzen und mit 81NM festziehen.

[... Bild fehlt leider]

Köpfe der Spurstange (Position 9), der Zugstrebe (Position 8 ) und des Querlenkers (Position 7) wieder in das Schwenklager einführen und mit Muttern versehen. Die Muttern mit 165NM festziehen!

[... Bild fehlt leider]

Nun den Halter der Bremsschlauchführung und die Koppelstange wieder montieren und die Mutter (Position 4) mit 58NM festschrauben.

Jetzt noch die Stecker wieder in der Spritzschutzdose verstauen und die Klammer vom Höhenstandssensor am Querlenker (Schritt entfällt bei Fahrzeugen ohne Xenon) befestigen.

Den kompletten Vorgang macht ihr nun auch auf der rechten Seite des Fahrzeugs.

Nun nochmal alles auf korrekten Sitz überprüfen, vorne wie hinten!!!
Räder montieren, Radschrauben mit 110NM festschrauben.

Wagen von der Bühne holen, Probefahrt machen, vorsichtig fahren, erstmal an das geänderte Fahrwerk gewöhnen, auf Klackergeräusche achten, langsam an Grenzen herantasten, Bremstest (zieht evtl. aus der Spur?), etc...

Jetzt noch zur Achsvermessung und die ABE ausdrucken und ins Handschuhfach legen.

Nun habt ihr selber einen H&R 50/30 Federnsatz verbaut! 

Hier nochmal Fotos vor der Tieferlegung:

Vorne

[... Bild fehlt leider]

Und hier nach der Tieferlegung:

Vorne

[... Bild fehlt leider]

Hinten

Die Fotos sind einmal direkt vor dem Einbau und 1h nach dem Einbau.
Runtergekommen ist er zu dem Zeitpunkt vorne 29mm (zusätzlich zu den 15mm vom M-Fahrwerk, effektiv also 44mm) und hinten 21mm (zusätzlich zu den 15mm vom M-Fahrwerk, effektiv also 36mm).
Nach ca. einer Woche konnte ich aber feststellen, das er vorne nochmal nen ganzes Stück runtergekommen ist. Nochmals ca. 10mm.

Am Ende ist er also knapp 55/35 gekommen.

Hier mal ein Foto direkt nach dem Einbau:

[... Bild fehlt leider]

Und hier ein Foto eine Woche nach dem Einbau (Endposition):

So, dies soll das letzte Foto in der Einbauanleitung gewesen sein.
Hoffe es hat euch gefallen und es nützt euch in Zukunft bei euren Umbauten, ich gehe jetzt mal ins Bett, nach 8h hierfür habe ich keinen Bock mehr. 

Wünsche viel Erfolg bei eurem Umbauten und falls ihr Fragen habt, bitte hier stellen. Evtl. können die Mods den Thread auch sticky machen. 

 

Diese Anleitung wurde uns von dem User _FaThErBoArD_ aus dem 1erForum zur Verfügung gestellt.

Anleitung suchen